Am Ende gibt es viel zu tun

Meine letzte Prüfung absolvierte ich vor über 20 Jahren in meinem Heimatland Syrien: 1999 habe ich dort erfolgreich mein 6-jähriges Architekturstudium abgeschlossen. Anschliessend arbeitete ich während mehr als 14 Jahren als Architekt – zuerst in Syrien und danach im Irak. Meinem Studium und meiner Berufserfahrung verdanke ich es wahrscheinlich auch, dass mein Notendurchschnitt während meinen letzten vier Ausbildungsjahren zum Zeichner Fachrichtung Architektur EFZ immer über einer 5 lagen. Auch wurde die Lehre mit der Zeit immer einfacher für mich und ich beherrsche heute die Sprache und die Fachbegriffe der Branche besser als am Anfang. Nervös bin ich aber trotzdem. Dass man vor einer Prüfung Stress hat, ist mir klar. Denn niemand weiss, wie es schlussendlich rauskommt. Ich habe aber grundsätzlich ein gutes Gefühl und mich gut auf die Abschlussprüfung vorbereitet. Ich hoffe einfach, dass ich genug Zeit für alles haben werde und meine Sprachkenntnisse wirklich ausreichen.

Unklar, wie es nach der Prüfung weitergeht

Seit 4 Jahren zeichne ich beim Berner Architekturbüro «Büro B» Teillösungen von Gebäuden. Mir gefällt die Arbeit sehr und ich fühle mich im Team gut aufgehoben. Deshalb wünsche ich mir, dass ich nach meinem Lehrabschluss auch weiterhin bei meinem jetzigen Arbeitgeber bleiben kann. Nicht nur weil es dort so gut ist, ich will auch unbedingt meine Familie wieder vollumfänglich unterstützen. Meine Frau und meine drei Töchter warten sehnlichst darauf, dass ich meine Lehre endlich abschliesse. Denn meine Ausbildung hat von uns allen viel gefordert in den letzten Jahren. Ich musste am Wochenende zum Beispiel oft lernen und hatte deshalb nicht immer genug Freizeit, um mit meiner Familie etwas zu unternehmen. Darauf freue ich mich sehr in Zukunft. Auch weil meine älteste Tochter jetzt selbst schon in der Lehre zur Pharmaassistentin ist und meine Frau ihren Master im Gebiet der Rechtswissenschaften macht. Ich will sie unbedingt auf ihrem Weg unterstützen und etwas davon zurückgeben, was sie mir in den letzten Jahren ermöglicht haben. Das Schönste wäre es deshalb für mich, wenn ich nach meinem Abschluss weiterarbeiten könnte.